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Aus der Rheinpfalz vom
5. Juli 2005 /Nr. 270:

Die achte Klasse der Regionalschule Dudenhofen besucht die Malerin Anne Ludwig im Atelier
Von unserem Mitarbeiter Christoph Meinelt

Die Welt der Kunst:
Künstlerin Anne Ludwig erklärt den Schülern
der Regionalen Schule Dudenhofen
die Wirkung von Farben
 
FOTO:LENZ

Still und interessiert sitzen die 16 Schüler der Regionalen Schule Dudenhofen-Römerberg im Atelier. Anne Ludwig erklärt, wie sie mit verschiedenen Steinen ihre Farben „aufpeppt". Sie reibt etwas rötlichen Sandsteinstaub von einem großen Brocken ab, das Steinmehl mengt sie unter die Acrylfarben.
 
Es ist Montagmorgen, 8.30 Uhr. Der Kurs „Bildende Kunst" der achten Klasse besucht die Speyerer Künstlerin in ihrem Atelier. „Ich wollte den Jugendlichen einen Einblick in die Kunst geben. Sie kennen ja aus dem Unterricht fast nur Wasserfarben", sagt Elisabeth Kunzmann. Sie ist die Lehrerin des Wahlpflichtfaches an der Schule.
 
Es ist der erste Besuch für die Schüler bei Anne Ludwig. Die Künstlerin erklärt die verschiedenen Techniken und informiert über handwerkliche Grundtechniken. „Ich möchte zeigen, dass man über den Zeichenblock hinaus viele Möglichkeiten hat, Kunst zu betreiben", sagt Ludwig.
 
Seit 1994 arbeitet sie in ihrem Atelier. „Wenn ich nicht male, rahme ich Bilder oder arbeite an Farben", antwortet Ludwig auf die Frage, wie oft sie denn malt. Sie sei fast täglich mit ihrer Kunst beschäftigt.
 
Besonderen Wert legt die gebürtige Mainzerin auf die Wirkung von Farben. Vielen Auslandsreisen hätten sie und ihre Auffassung von Farbgebung geprägt. So kam auch das für Ludwig bekannte kraftvolle Blau zu Stande. „Ich beschäftige mich stark mit der Psychologie der Farben", betont Ludwig. In diesem Bereich hatten sich die Gäste im Unterricht mit Kunzmann vorbereitet.
 
Für die Regionalschüler ist es der erste Besuch überhaupt in einem Atelier. Dementsprechend reichen die Reaktionen von verhalten bis eifrig fragend - Ludwig steht für alle Fragen zur Verfügung. „Das hat mich gefreut, dass die Jugendlichen konzentriert bei der Sache waren. Fast hat es mich erstaunt". Sie führt auf einem Computer einen SAP-Film vor, in dem auch sie porträtiert wird.
 
„Die Firma kam auf mich zu und interessierte sich für meine Werke. Einige Bilder von mir hängen im Casino-Bereich des Werks in Walldorf", sagt Ludwig nicht ohne Stolz. Gleichzeitig ermutigt sie die jungen Schüler, weiter an sich zu arbeiten. Zweimal waren bei der in Speyer lebenden Künstlerin bereits Kindergartengruppen zu Gast, denen sie den Beruf Maler erklärte. „Einmal war ich auch in Hanhofen", ergänzt sie.
 
Auf die Idee, Anne Ludwig in ihrem Atelier zu besuchen, kam Kunzmann spontan: „Sie ist eine bekannte Künstlerin in Speyer. Ich dachte, es wäre für die Schüler eine schöne Erfahrung", so die Lehrerin. Da das Schuljahr bald endet, sollen die Erfahrungen vom Besuch nach den Sommerferien umgesetzt werden.
 
Nach knapp einer Stunde verlassen die 16 Schüler wieder einer nach dem anderen das Atelier - die kleine Holztreppe trägt nur drei Personen auf einmal. Mit den Fahrrädern geht es zurück zur Schulbank. Mitte September wird die knarzende Treppe wieder beansprucht werden: Dann beteiligt sich Anne Ludwig an der Veranstaltung „Offenes Atelier", wie auch schon im vergangenen Jahr.
 
Quelle: Publikation: DIE RHEINPFALZ
Regionalausgabe: Speyerer Rundschau
Ausgabe: Nr.153 Datum: Dienstag, den 05.Juli 2005
Seite: Nr.17
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