blickpunkt: „offene ateliers"

Aus der Rheinpfalz vom 16. September 2007
(Auszug)

von Beate Steigner-Kukatzki

Künstler der Region
präsentieren ihre aktuellen Arbeiten
 
Besuch bei Anne Ludwig

Fotos: Lenz

Die erste Staffel ist vorüber.
Zum Auftakt der 15. „Offenen Ateliers" beteiligten sich am Wochenende elf Künstler aus Speyer,
in Römerberg öffneten drei und in Dudenhofen zwei Mitglieder des rheinland-pfälzischen
Berufsverbandes Bildender Künstler ihre Pforten. Stellvertretend für alle Teilnehmer hat die
RHEINPFALZ bei drei von ihnen vorbeigeschaut.
Der Besucher trifft bei den „Offenen Ateliers" selten auf eine alltägliche Situation. Künstler bei der Arbeit,
mit bunt beschmutztem Kittel vor der Staffelei, sucht man vergebens. Die Künstlerschar hat sich fein
gemacht, kredenzt Wein und Snacks und präsentiert ihre Arbeiten im aufgeräumten Zuhause.
Die Gäste können in Mappen blättern und sehen einiges, was vielleicht nie den Weg in eine
Aussstellung finden wird - was der Künstler selbst nur als „Nebenprodukt" erachtet, aber dennoch ganz
spannend ist...
 
Auf dem Gelände des Speyerer Sägewerks Steiner, in einem isoliert stehenden, romantischen
Häuschen, residiert Anne Ludwig. Am Fuß der alten Holztreppe fixiert sie zur Begrüßung ovale Scheiben
mit Aktdarstellungen - Ergebnisse des Aktmalkurses, an dem sie seit vielen Jahren teilnimmt.
Im kleinen Raum des Obergeschosses zeigt sie eine ganze Reihe der neuesten Arbeiten: abstrakt wie
im Werk, das ihr Leben symbolisiert, mit punktuellen Stationen - sie „schenkte" es sich im vergangenen
Jahr zum Geburtstag -, oder auch realistisch figurativ. Gemeinsam ist den Arbeiten eine intensive
Farbigkeit. In einem Seestück, mit Blick auf Casablanca, sind das Meer und der Himmel blau-weiß-grau
und wild bewegt. In den Darstellungen zweier Seitenportale des Speyerer Doms dagegen, in die sie
orientalisch intensive Farben übertrug, herrscht stilllebenartige Ruhe. Die Architektur der Gewände und
der bronzenen Türen bilden den Untergrund für erdiges Rot, helles Ocker, klares Blau und intensives
Grün. Die Leinwand ist über dicke Keilrahmen gezogen, die Arbeiten bekommen so fast Objektcharakter...
 
 
KREUTZP
 
Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Speyerer Rundschau
Ausgabe: Nr.216 Datum: Montag, den 17. September 2007 Seite: Nr.27